Macht es Sinn, seinen Podcast bei Spotify hochzuladen?
Vor einiger Zeit hat ein Kontakt in meinem Netzwerk unter meinen LinkedIn-Post geschrieben, dass er seinen Podcast nur bei Apple Podcast zeigt. Mein Post handelte davon, dass es wichtig sei, seinen Podcast auf mehreren verschiedenen Apps und Plattformen zu veröffentlichen. Als ich ihn fragte, warum er das so mache, antwortete er: „Ich will es nicht so kompliziert machen und es ist sonst auch zu teuer.“ Ööööööhm – Moment. What?!
Ich war etwas verwirrt. Als ich ihm sagte, dass man keinen Bezahl-Account braucht, um seinen Podcast auch bei Spotify oder YouTube und all den anderen Podcatchern zu listen, redete er was von nerviger Werbung und so… Naja, ich lasse das mal so stehen. Diesen Herrn konnte ich nicht des Besseren belehren. Aber vielleicht ja dich – sofern du dich fragst, ob es sinnvoll ist, deinen Podcast auf mehreren Apps zu veröffentlichen. Und insbesondere wenn du dich fragst, ob es Sinn macht, deinen Podcast auf Spotify hochzuladen.
Denn genau darum soll es gehen. Ich möchte mit diesem Artikel aufzeigen, wie wichtig es ist, seinen Podcast bei Spotify zu listen.
Inhaltsverzeichnis
Darum solltest du deinen Podcast bei Spotify hochladen
Kurz vorweg: Ich rate dir, deinen Podcast auf ALLEN möglichen Podcast-Verzeichnissen hochzuladen. Zumindest auf allen, bei denen es unkompliziert ist. Dazu später mehr. Denn wenn dein Podcast auf vielen verschiedenen Plattformen und Wegen zu finden ist, dann erreichst du auch viele verschiedene Menschen, die sich auf den unterschiedlichen Plattformen aufhalten.
Ganz besonders rate ich dir aber, deinen Podcast bei Spotify hochzuladen.
Kommen wir nun dazu, warum ich meine, du solltest deinen Podcast unbedingt bei dem grünen Riesen veröffentlichen.
Grund 1: Spotify ist die meistgenutzte Plattform für Podcasts
Wenn es darum geht, deinen Podcast einer breiten Zuhörerschaft zugänglich zu machen, führt eigentlich kein Weg an Spotify vorbei. Spotify ist die weltweit größte Streamingplattform für Musik und Podcasts und bietet damit eine enorme Reichweite. Millionen von Nutzer*innen hören täglich Musik und Podcasts auf dieser Plattform. Diese riesige Nutzerbasis bietet dir die Möglichkeit, eine Vielzahl neuer Hörer*innen zu erreichen, die du auf anderen Plattformen möglicherweise nicht finden würdest.
In Studien, wie bspw. dem Online Audio Monitor, zeigt sich, dass Spotify die beliebteste Plattform für Podcast-Hörer*innen geworden ist, also die Nummer-1-Plattform ist, auf der Menschen deinen Podcast suchen, finden und hören.
Grund 2: Reichweite für deinen Podcast
Für deine Reichweite ebenso vorteilhaft könnten die von Spotify intelligenten Empfehlungsalgorithmen sein. Diese Algorithmen analysieren das Hörverhalten der Nutzer*innen und schlagen ihnen neue Podcasts vor, die ihren Interessen entsprechen.
Natürlich sollte dein Podcast dafür von hoher Qualität sein und möglichst gute Durchhörquoten erreichen, damit Spotify ihn auch für gut genug zum Vorschlagen erachtet (die genauen Details über den Algorithmus kennt man leider nicht). Aber es gibt auf jeden Fall die Möglichkeit, dass dein Podcast automatisch einem Publikum präsentiert wird, welches sich für ähnliche Inhalte interessiert. Und das kann dir helfen, schneller neue Hörer*innen und Abonnement*innen zu gewinnen und deinen Podcast nachhaltig zum Wachsen zu bringen.
Ein weiterer Vorteil ist die plattformübergreifende Verfügbarkeit, egal ob deine Hörer*innen Android- oder Apple-Geräte nutzen oder lieber am Computer hören. Spotify bietet sowohl Web- als auch Desktop-Versionen, sodass dein Podcast auf unterschiedlichsten Geräten zugänglich ist.
Grund 3: Viele Features für Podcaster*innen (und deine Hörer*innen)
Mit der Plattform „Spotify for Podcasters“, auf der du dich ganz einfach und kostenlos anmelden kannst, hat Spotify in den letzten Jahren viele podcast-spezifische Features (weiter)entwickelt. Einige davon standen nur Podcaster*innen zu Verfügung, die auch bei Spotify for Podcasters (ehemals Anchor) gehostet haben. Doch inzwischen sind fast alle Features für alle freigeschaltet. Also auch wenn du einen anderen Hoster nutzt, hast du mit einem Spotify for Podcasters-Account Zugriff auf diese Funktionen:
Analysen & Statistiken
Spotify bietet Podcaster*innen detaillierte Statistiken und Analysen, die noch etwas mehr und detailliertere Angaben haben als dein Hoster. Neben den Follower- und Downloadzahlen kannst du sehen, welche Episoden am beliebtesten sind, wie lange sie gehört werden (wie die Durchhör-Raten sind), wann bzw. wo die Hörer*innen abspringen, welche demografischen Gruppen deine Hörer*innen bilden, wie viele Impressionen dein Podcast hatte, uvm.
Eine regelmäßige Analyse ist wichtig für dein Podcastwachstum, da du damit die Vorlieben und das Verhalten deiner Zuhörer*innen besser verstehen kannst. So kannst du gezielt Inhalte erstellen, die deine Hörer*innen interessieren und binden. Zum Beispiel kannst du erkennen, welche Themen oder Episoden besonders gut ankommen und ähnliche Inhalte planen. Zudem helfen dir die Statistiken dabei, die Effektivität deiner Marketingmaßnahmen zu bewerten und anzupassen. Einblicke in demografische Daten ermöglichen es dir, deine Zielgruppe besser zu segmentieren und gezielte Werbung zu schalten.
Spotify Statistiken. Bild-Quelle: Spotify for Podcasters
Interaktive Elemente
Funktionen wie Q&As – inzwischen zur „Kommentar-Funktion“ umgewandelt – und Umfragen ermöglichen es dir, direkt mit deinen Hörer*innen zu interagieren. Du kannst Umfragen stellen und bspw. Meinungen zu deinen Episoden einholen. Du kannst nach Themenwünschen fragen und deine Hörer*innen so mehr einbeziehen und du kannst auf deren Kommentare antworten und diese liken. So kannst du eine engagierte Community aufbauen.
Die direkte Interaktion mit deinem Publikum bringt viele Vorteile mit sich. Sie hilft dir nicht nur, deine Inhalte besser auf die Bedürfnisse und Interessen deiner Hörer*innen abzustimmen, sondern kann auch die Reichweite deines Podcasts erhöhen. Zufriedene und engagierte Hörer*innen sind eher geneigt, deinen Podcast weiterzuempfehlen, was dir hilft, neue Zuhörer*innen zu gewinnen. Außerdem können durch das Feedback deiner Community neue Ideen und Themenvorschläge entstehen, die deinen Podcast noch vielfältiger und interessanter machen.
Showseite personalisieren
Um dich und deinen Podcast noch etwas besser vorzustellen, kannst du die sogenannte „Showseite“ personalisieren und einige Inhalte vorstellen und hervorheben. Bspw. kannst du eine deiner Episoden für den „Optimalen Einstieg“ anpinnen oder durch „Empfehlungen des Hosts“ andere Folgen empfehlen, bspw. eine Folge von einem anderen Podcast, in dem du als Gast warst.
Zusätzlich finden deine Hörer*innen hier den Button „Folgen“, das Glockensymbol und sie können deine Show bewerten. Die durchschnittliche Gesamtbewertung wird öffentlich auf der Seite deiner Show angezeigt.
App
Praktisch ist auch die App, mit der du von unterwegs auf deine Analysen zugreifen oder Nachrichten erhalten kannst, bspw. wenn du in die Charts kommst oder einen Meilenstein erreicht hast. Du kannst auch von hier auf die Kommentar-Funktion zugreifen und somit mit deinen Hörer*innen jederzeit kommunizieren.
Video–Podcast
Derzeit noch als Vorreiter (andere Podcast-Apps werden aber wohl nachziehen) bietet Spotify die Funktion an, auch Video-Podcasts zu zeigen. Dies ist bisher nur bei Video-Plattformen wie YouTube möglich gewesen. Diese Funktion erweitert die klassischen Audio-Podcasts um visuelle Inhalte, so dass dein Publikum auswählen kann zwischen Video und Audio.
Möglicherweise kannst du so deine Zielgruppe erweitern, denn manche Menschen bevorzugen visuelle Inhalte gegenüber reinem Audio. Zudem kann Video noch mehr Verbindung und Vertrauen schaffen, indem dein Publikum deine Mimik und Gestik sieht und das Gefühl bekommt, dich noch besser kennenzulernen.
Gründe die dagegen sprechen könnten, deinen Podcast bei Spotify zu veröffentlichen
Es gibt ein paar wenige Ausnahme-Fälle, in denen es kein Muss ist, seinen Podcast auf Spotify zu haben. Zum Beispiel, wenn du deinen Podcast nur ganz exklusiv einer bestimmten Gruppe zugänglich machen möchtest. Bspw. deinen Mitarbeiter*innen oder deiner Community. Oder wenn dein Podcast im Rahmen eines Onlinekurses angeboten wird oder hinter einer Bezahlschranke sein soll.
Zwar bietet Spotify auch einige Funktionen in die Richtung an, bspw. die Integration zu Patreon und du kannst z.B. einen Teil öffentlich auf Spotify zeigen und einen Teil exklusiv bei Patreon oder woanders. Aber wenn du den gesamten Podcast nicht öffentlich zeigen willst, dann gibt es auch andere Plattformen und Spotify ist nicht zwingend notwendig.
Natürlich kann man den Riesen Spotify auch kritisch sehen und aus diesem Grund davon absehen, seinen Podcast dort zu listen. Spotify kauft regelmäßig neue Firmen hinzu, um den Podcast-Markt zu dominieren. Zugleich verschwinden viele kleinere Podcatcher von der Bildfläche. Weitere Kritik kam immer mal wieder auf bezüglich ihres Versuchs von Werbe-Einsätzen, Gelder, die nicht bei den Musiker*innen landen oder des Umgangs und Nicht-Handelns mit den denkwürdigen Aussagen ihres exklusiven „Pferdes“ Joe Rogan.
Wenn du allerdings Reichweite mit deinem Podcast gewinnen willst, dann wäre es wirklich schon fast fahrlässig, deinen Podcast nicht bei Spotify hochzuladen.
Podcast auf Spotify hochladen: Wie es funktioniert
Du möchtest sicher auch wissen, wie du deinen Podcast bei Spotify hochladen kannst. Was viele Podcast-Neulinge noch nicht wissen:
Du lädst deinen Podcast und deine Episoden gar nicht bei Spotify hoch!
Also nicht direkt. Sondern du tust dies über deinen Hoster. Warum und was ein Hoster ist und wie du einen Podcast einrichtest, damit er bei Spotify eingereicht und hochgeladen wird, findest du als einzelne Artikel in meinem Blog.
Beim Podcast-Hoster richtest du deinen Podcast mit Titel, Beschreibung, Cover, Kategorien-Zuordnung usw. ein. Dann erhältst du von dem Hoster einen RSS-Feed (URL), über den deine Folgen zu Spotify gelangen. Und zwar indem du einmalig dein Spotify-Konto mit dem Hoster verknüpfst. Das ist der erste Schritt. In diesem Schritt hast du deinen Podcast dann bei Spotify angelegt, so dass er dort auch aufzufinden ist mit dem Cover und dem Titel usw.
Nun folgt das Hochladen der Episoden. Das machst du wie gesagt bei deinem Hoster. D.h. du lädst das Audio bei deinem Hoster hoch, gibst alle wesentlichen Daten wie Episoden-Titel, Episoden-Beschreibung, Shownotes, usw. ein und klickst dann auf veröffentlichen. Du kannst die Folge auch vorplanen, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird.
Zu dem Zeitpunkt, den du für die Veröffentlichung wählst, taucht nach kurzer Zeit dann deine Episode bei Spotify auf (und bei allen anderen Apps und Plattformen, die du mit dem Hoster verknüpft hast). Ganz automatisch! Die Podcast-Plattformen wie Spotify ziehen sich die Daten über den RSS-Feed. Jedes Mal, wenn du eine Folge bei deinem Hoster hochlädst, geraten sie also über den RSS-Feed auch zu Spotify. Ganz einfach.
Du musst also nur eine erste Verknüpfung und Einrichtung einmal machen und danach geht alles fast von allein. Du musst jetzt nur noch die Episode erstellen und hochladen.
Die Podcast-Plattformen, (also Streaminganbieter, Apps, Player, Verzeichnisse, Podcastcher und wie man sie noch so alles nennt) kosten dich übrigens nichts. Du musst dich dort nur einmal registrieren. Der Hoster hingegen kann eine monatliche Gebühr verlangen. Es gibt aber auch welche, die komplett kostenlos sind. Wie du einen passenden Hoster findest und welchen du wählen solltest, findest du in diesem Beitrag.
Verstehst du jetzt, warum ich so ein großes Fragezeichen hatte, als mir der LinkedIn-Kommentator seine merkwürdigen Argumente lieferte? Einen Podcast (auch) bei Spotify und weiteren Apps und Plattformen zu listen kostet dich keinen Cent extra. Und es ist bis auf die erstmalige Einrichtung kein bisschen Mehraufwand.
Veröffentliche deinen Podcast bei Spotify!
Ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel klarmachen, warum ich der Meinung bin, dass du unbedingt deinen Podcast bei Spotify veröffentlichen solltest – zumindest wenn du den Podcast als Marketing-Kanal benutzt.
Wenn du Unterstützung beim Einrichten deines Podcasts brauchst oder beim Verknüpfungsprozess mit Spotify schau dir die ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen an, die du in meinem Blog findest. Und wenn du das nicht selber machen möchtest, dann melde dich bei mir – ich nehme dir diesen Prozess auch gerne ab.