Zielgruppenanalyse: Kenne deine Zielgruppe
Ich erlebe immer wieder, dass sich Podcaster*innen wundern, warum ihr Podcast nicht wächst. Dafür kann es natürlich diverse Gründe geben. Ein Fakt taucht dabei aber immer mal wieder auf: Der Podcast wurde nach Bauchgefühl gestartet, ohne dass sich zuvor gründlich Gedanken gemacht wurde, wer genau die Zielgruppe ist.
Die Positionierung der Podcastenden ist in dem Fall oft sehr schwammig. Und genau hier liegt das Problem.
Wie für deine gesamte Marketingstrategie, so ist auch für einen Podcast deine Positionierung extrem relevant. Sie ist das Grundgerüst, auf das alles weitere aufbaut.
Es ist überaus wichtig, dass du genau weißt, was deine Ziele sind und wer deine Zielgruppe ist. Für wen und was machst du deinen Podcast und was interessiert die Zielgruppe?
Damit du die richtigen Leute auf dem richtigen Wege ansprechen kannst und sich diese von dir angesprochen fühlen, musst du deine Zielgruppe also vor deinem Podcast Start einmal klar definieren. Auch wenn dein Podcast schon länger läuft, macht es Sinn, immer mal wieder zu untersuchen, ob du (immernoch) die richtigen Menschen ansprichst. Da du dich mit der Zeit ganz bestimmt weiterentwickelst und veränderst, kann sich die ursprünglich definierte Zielgruppe im Laufe der Zeit auch mal ändern.
Daher an dieser Stelle mein Tipp: Mache regelmäßig einen Check und reflektiere, ob du mit deinen Inhalten wirklich diejenigen ansprichst, die du ansprechen willst.
Dafür machst du am besten eine Zielgruppenanalyse.
Wenn du nicht so genau weißt, wie du das anstellst, dann bekommst du hier ein paar Anregungen an die Hand.
Inhaltsverzeichnis
Klarheit & Positionierung
Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Podcast ist eine klare Positionierung.
Stelle bitte unbedingt vor deinem Podcast Start (oder wenn du schon gestartet bist, einfach jetzt) sicher, dass deine Positionierung sitzt!
Die Positionierung besteht im Grunde aus diesen 3 Teilen:
1. Angebot: Wer bist du, was kannst du und worin bist du gut?
2. Zielgruppe: Wen willst du erreichen?
3. Problemlösung: Welches Problem deiner Zielgruppe löst dein Angebot?
Die Zielgruppenanalyse ist ein großer Teil der Positionierung. Und für deine gesamte Podcast-Strategie ist die Zielgruppe tatsächlich auch das Wichtigste. Wenn du nicht weißt, für wen du deinen Podcast machst, wirst du ins Leere podcasten. Du musst definieren können, wer deine Zielgruppe ist. Dir sollte klar sein, wen du erreichen willst.
Darauf bauen sich nicht nur deine Inhalte dann auf, sondern auch die richtige Ansprache, die Episoden-Länge, die Struktur deines Podcasts, uvm.
Verstehe deine Zielgruppe
Um deine Themen zu finden, musst du wissen, was deine Zielgruppe interessiert. Du musst sie kennen und verstehen.
Beachte dir bei der Erstellung deiner Inhalte immer die Frage: Was will deine Zuhörerschaft hören?
Es geht nämlich nicht darum, was du erzählen willst, sondern IMMER darum, was die Audience hören will!
Stelle dir die Frage: Was sind die „Pain Points“ deiner Zielgruppe? Was hält sie nachts wach?
Lerne deine Zielgruppe wirklich kennen.
Das machst du mit einer gründlichen Recherche.
Zielgruppen-Recherche
Eine klassische Zielgruppen-Recherche bezieht sich oft auf:
– Alter, Geschlecht, Familienstand
– Bildung, Gehalt, Beruf
– Hobbies, Motivation, politische Ausrichtung, Werte, Charaktereigenschaften
– Markenaffinität, Reaktion auf Angebote, Konsumverhalten, usw.
Dies kannst und solltest du gern herausfinden. Mit diesen Daten kannst du dir dann auch einen Avatar (oder: Persona) erstellen.
Wichtig ist jedoch, dass du vor allem diese drei Punkte ganz genau durchdenkst und beantworten kannst:
- WAS?
Welche Sorgen, Bedürfnisse und Probleme hat deine Zielgruppe – und wie kannst du sie lösen (hier hast du deine Themen gefunden) - WO?
Auf welchen Plattformen hält sich deine Zielgruppe auf und wo suchen die Leute nach Themen/Inhalten/Problemlösungen (das ist nicht immer zwingend das gleiche!) – damit du sie gezielt dort ansprechen kannst - WIE?
Welche Sprache spricht deine Zielgruppe – finde die relevanten Suchbegriffe, damit dich deine Zielgruppe findet (Podcast-SEO) und du sie gezielt ansprechen kannst bzw. sie sich direkt angesprochen fühlen
Sprich die Sprache der Zielgruppe
Finde in deiner Analyse heraus, wie die Wortwahl deiner Zielgruppe ist – und übernehme diese! Lerne von deiner Zielgruppe. Dann weißt du genau, wie du deine Zielgruppe ansprechen kannst.
Wenn du die Wörter oder Sätze hörst oder liest, schreibe sie direkt auf, um sie nicht zu vergessen. Schreibe sie wortwörtlich auf, genau wie deine Zielgruppe es gesagt hat.
Bedarfsanalyse
Gehe bei deiner Zielgruppenanalyse auch die Fragen durch:
- Gibt es Bedarf an deinem Thema? Gibt es Menschen, die diese Probleme haben, dessen Lösung du anbietest
- Sind sich diese Personen auch bewusst darüber, dass sie diese Probleme haben?
Wenn nicht, ist es schwer, sie zu erreichen. - Sind diese Personen in der finanziellen Lage, deine Angebote zu bezahlen, sich deinen Service zu leisten? Du willst am Ende ja auch Kund*innen anziehen und nicht nur aus altruistischen Gründen deinen Zuhörer*innen eine tolle Infoquelle sein.
Recherche: how to… and where…
Du kannst auf unterschiedlichen Wegen herausfinden, was deine Zielgruppe beschäftigt und welche Themen für sie relevant sind.
Hier ein paar Anregungen, wo und wie du an die Informationen rankommen könntest:
1. Online Recherche
- Finde heraus: Wo hält sich deine Zielgruppe auf? Wo unterhält sie sich? Wo suchen sie nach Antworten zu ihren Fragen? (Facebook, Gute-Frage-net, Foren, Blog Kommentare, YouTube Kommentare, LinkedIn…?)
- Worüber unterhält sie sich? Was für Fragen stellen die Leute? Was sind ihre dringendsten Fragen und Probleme?
- Schreibe dir genau diese Worte und Fragen auf
- Forsche auch etwas nach, was hinter einer Frage stecken könnte, um entsprechende Motive, Ziele und Wünsche herauszubekommen
- Nutze auch die Hashtag-Suche (Instagram, LinkedIn,…)
- Schau auch mal bei Mitbewerber*innen, welche Themen diese behandeln (und welche gut ankamen)
- Falls du andere Content-Formate hast, bspw. einen Blog oder YouTube-Kanal, dann schaue in den Analysen, welche Themen am besten ankamen – das bewegt deine Zielgruppe
2. Interviews – Mit Zielgruppe sprechen
Frage bestehende Kund*innen oder potenzielle Kund*innen aus deinem Netzwerk, ob du ein Gespräch mit ihnen führen könntest, um das Thema für deinen Podcast herauszufinden. Sei offen und transparent. (Aber stelle die Fragen nicht deinen Kund*innen die dich schon zu gut kennen.)
– Stelle offene Fragen, was sind ihre Probleme, was wollen sie, was wünschen sie sich,…
– Frage nach dem Verhalten (welche Podcasts etc. hören sie?)
-> Achte auch hier auf die Wortwahl und notiere diese!
3. Umfrage machen
Du kannst auch eine Umfrage machen in deiner bereits vorhandenen Community: Über E-Mail-Marketing, bei LinkedIn, Instagram, YouTube, auf der Website, Telegram-Gruppe, etc.
Nutze bspw. Online-Umfrage-Tools wie Typeform oder Google Forms.
4. Eigene Kund*innen
Du hast bestimmt in Gesprächen mit deinen Kund*innen schon oft deren Fragen und Herausforderungen zu hören bekommen. Vielleicht erinnerst du dich noch an diese (auch mal in einem Nebensatz erwähnt und nicht gezielt besprochen) und kannst sie nutzen.
Mache dir ab jetzt immer Notizen, wenn Fragen aus deiner Community irgendwo auftauchen. Schreibe diese immer direkt wortwörtlich auf – am besten in ein digitales Notiztool, wo du die Ideen dann sammeln kannst. Näher dran an den Pain Points deiner Zielgruppe kannst du gar nicht sein!
5. Keyword Recherche
Finde mit einer SEO-Recherche die passenden Keywords zu deinem Thema (mit hohem Suchvolumen). Wonach wird generell viel gesucht im Internet? Diese Themen und Schwerpunkte geben dir einen groben thematischen Rahmen. Zusätzlich kannst du sie für deine Podcast-Inhalte nutzen und hast damit direkt gute Chancen, über die Suche gefunden zu werden.
6. ChatGPT
Nutze ChatGPT und andere KI-Tools und erkundige dich hier über deine Zielgruppe und was diese für Pain Points und Interessen hat.
Hier ist ein Ablauf geschildert, wie dir ChatGPT bei der Suche nach der Zielgruppe behilflich sein kann. Sieh dies als Inspiration und verwerte die Vorschläge dann weiter.
Versuch deine Kern-Zielgruppe herauszusuchen, um deine Inhalte und Ansprache genau für diese zu erstellen und zu optimieren. Dafür schaust du erst einmal, welche unterschiedlichen Zielgruppen es zu deinem Thema gibt.
Verschiedene Zielgruppen finden
Prompt:
Du bist (DEINE EXPERTISE) und teilst dein Wissen in einem Podcast. Erstelle eine Liste mit 10 verschiedenen Zielgruppen.
ChatGPT gibt dir eine Liste mit verschiedenen Zielgruppen.
Hier wirst du schon direkt sehen, dass diese unterschiedlichen Zielgruppen höchstwahrscheinlich unterschiedliche Probleme und Anliegen haben.
Finde nun noch Zusatzinformationen zu diesen verschiedenen Zielgruppen.
Prompt:
Erstelle eine Tabelle.
Füge in die erste Spalte die 10 Zielgruppen ein und ergänze in der zweiten Spalte Schmerzen und Probleme der Zielgruppe.
ChatGPT erstellt dir eine Liste und du siehst mehr Infos zu den Anliegen deiner Zielgruppe. Hier siehst du, dass die Probleme ziemlich unterschiedlich sein können.
Je nach Thema und Nische schau, dass du dir deine spezifische(n) Zielgruppe(n) aussuchst, für die du deine Themen anpasst.
Nische finden
Eng im Zusammenhang stehend mit der Zielgruppe ist deine Nische. Es wird immer gesagt, du sollst deine Nische finden. Doch wie findest du sie?
Ein Fehler ist es, keine bzw. eine sehr weit gefasste Nische zu haben und dein Thema zu allgemein zu halten – denn wenn du alle oder sehr viele ansprichst, kannst du dich nicht fokussieren, die Zielgruppe nicht richtig ansprechen (und dich auch nicht so gut als Expert*in positionieren) und sprichst am Ende keinen an. Ganz nach dem Spruch: Wer alle ansprechen will erreicht keinen.
Die Nische aber viel zu spitz zu halten, birgt das Risiko, dass du nur eine Handvoll Menschen erreichst oder dass du ggf. in deiner Themenvielfalt zu sehr eingeschränkt bist. Was dir am Ende auch nicht viel bringt.
Ein guter Mittelweg ist also hier gut.
Eine Kombination aus thematischen Möglichkeiten (also nicht zu eingeschränktes Thema) und gezielter kleinen Zielgruppe (eine ganz bestimmte Gruppe) ist eine gute Wahl oder andersherum: Ein gezielt eingeschränkteres Thema mit einer etwas breiter definierten Zielgruppe ist eine gute Nische.
Ein Beispiel:
❌ Ich helfe dir, stressfrei dein Business aufzubauen
Viel zu weit gefasst. Damit ist so ungefähr jeder gemeint und das wird keinen ansprechen.
-> Eine zu weit gefasste Nische (wenn man überhaupt von Nische sprechen kann).
✔️ Ich helfe alleinerziehenden Solopreneurinnen, ihr Online-Business aufzubauen
Zielgruppe etwas kleiner gefasst (alleinerziehende Selbständige), dafür ist der thematische Bereich recht offen (neues Online-Business), so dass ziemlich viele Themen in dem Bereich abgedeckt werden können, aber nur bestimmte Menschen angesprochen werden. Diese fühlen sich dabei angesprochen und abgeholt.
✔️Ich helfe Frauen dabei, ihr Onlinebusiness im Gesundheitsbereich aufzubauen
Zielgruppe nicht zu sehr eingeschränkt (Frauen), aber dennoch definiert und dafür ist der Themenbereich etwas eingegrenzter (neues Onlinebusiness im Gesundheitsbereich). Das wiederum spricht ganz bestimmte, aber dennoch genug Menschen an.
❌ Ich helfe alleinerziehenden Soloprenerinnen, ihr Online-Business im Gesundheitsbereich aufzubauen
Damit wirst du nicht besonders viele erreichen, denn das ist schon sehr eingeschränkt.
-> Eine zu klein gefasste Nische.
Deinen Podcast erfolgreicher machen – mit der richtigen Zielgruppen-Ansprache
Wie du hier vielleicht sehen konntest, ist es wirklich wichtig, die richtige Zielgruppe definieren zu können: Um sie gezielt anzusprechen, ihnen die richtigen Problemlösungen zu bieten und um auch wirklich die richtigen Menschen zu erreichen.
Vor allem wenn du den Podcast als Marketing-Kanal nutzt, ist es so so wichtig, dass du die richtigen Menschen anziehst. Schließlich möchtest du diese ja auch als Kund*innen gewinnen.
Ich hoffe diese kleinen Erläuterungen konnten dir weiterhelfen und du bist bereits auf dem Weg, deine Zielgruppe besser kennen zu lernen. 👍🏽
Wenn du noch mehr Tipps suchst, wie du deine Reichweite erhöhen kannst und welche Fehler du vermeiden solltest, die deinen Erfolg mindern, dann schau mal auf weiteren Artikeln in meinem Blog vorbei.